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7. Die Neuruppiner Wehr im Kriegseinsatz

7. Die Neuruppiner Wehr im Kriegseinsatz

 

 

Die Naziherrschaft ab 1933 wirkte sich auch auf die Feuerwehren aus. Für das Feuerlöschwesen galten ab 1938 gesamtstaatliche Regelungen. Die Freiwilligen Feuerwehren entsprachen nicht dem "Führerprinzip". Und so mussten die Vereine und Verbände aufgelöst werden. Die Feuerwehren wurden zur "Feuerlöschpolizei", einer Hilfspolizeitruppe, umgewandelt. Zwei Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges verringerte sich der aktive Mannschaftsbestand durch Einberufungen zum Kriegsdienst im etwa 40%. Hilfskräfte mussten dienstverpflichtet werden. Ab Herbst 1943 wurden Wehrangehörige nach Luftangriffen in Berlin und Oranienburg eingesetzt. Neuruppin war seit Beginn des Jahres 1945 für Tausende Menschen zum Durchgangs- oder Zufluchtsort vor den näher rückenden Kampfhandlungen geworden. Am 16. April begann die Rote Armee an der Oder ihre Berliner Operation. Als am 10. und 20. April amerikanische Bomben die bislang unversehrte Stadt erschütterten, kam die Neuruppiner Feuerwehr auch im Heimatort zum Kriegseinsatz. Kurz darauf, am 1. Mai 1945, wurde die Stadt von Verbänden der Roten Armee nach kampfloser Übergabe besetzt. Die Feuerwehr befand sich aber nicht in der Stadt.

 

Löschübung in Neuruppin im Mai 1933 mit einer 530 Meter langen Schlauchleitung vom Ruppiner See und sieben Rohren

Die neue "Kraftdrehleiter" der Neuruppiner Feuerlöschpolizei bei einer Übung in der Wichmannstrasse im Oktober 1939

 

Um den 29./30. April wurden Fahrzeuge und Besatzungen nach Vorschlägen aus der Wehr an einen Ausweichstandort in einem Waldstück zwischen Darritz und Wahlendorf verlegt. Die Löschtechnik sollte so vor eventuellen Zerstörungen während befürchteter Kampfhandlungen um die Stadt bewahrt werden. Nach der baldigen Entdeckung und Überprüfung durch die Rote Armee konnte dieser Teil der Wehr unter Zurücklassung von Fahrrädern in die unzerstörte Feuerwache nach Neuruppin zurückkehren. Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Deutschland mit der Kapitulation in Berlin-Karlshorst beendet. Bereits am 2. Mai 1945 wurde ein neuer Bürgermeister für Neuruppin vom sowjetischen Kommandanten eingesetzt.

 

Mit der Umstrukturierung der deutschen Feuerwehren 1938 änderten sich auch bei der Neuruppiner "Feuerlöschpolizei" Dienstgrade, Helme u. a.

Zahlreiche Bombenlücken bestimmten bis Ende der 50er Jahre das Stadtbild. Hier ein Foto vom Wiederaufbau der Rosa-Luxemburg-Str. 7-9

 

In der ersten Bekanntmachung vom gleichen Tag wurde mitgeteilt, dass "das öffentliche Leben sofort in der bisherigen Weise in Gang zu setzen sei". Es sind keine schriftlichen Unterlagen über die Neuruppiner Feuerwehr aus dieser Zeit vorhanden. Doch kann von einem schnellen Neubeginn der Wehr als einer lebenswichtigen öffentlichen Einrichtung ausgegangen werden. Löschtechnik und Geräte waren im wesentlichen erhalten und brauchbar.

 

Kräfte der Neuruppiner Wehr gelangten ab 1943 im Raum Berlin und zuletzt in der Heimatstadt zum Kriegseinsatz

 

1. Der große Stadtbrand und das Feuerlöschwesen 2. Der Beginn der freiwilligen Brandbekämpfung
3. Die Turner-Feuerwehr bewährt sich 4. Das Wachstum der Stadt verlangt eine neue Feuerlöschorganisation
5. Die Feuerwehr fordert ein zeitgemäßes Gerätehaus 6. Motorkraft ersetzt den Pferdezug
7. Die Neuruppiner Wehr im Kriegseinsatz 8. Der Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg
9. Die Stellung und Verantwortung der Wehr ändert sich 10. Die Neuruppiner Wehr ist leistungsstark
11. Kameradschaft und Tradition prägen die Wehr 12. Die Neuruppiner Brandschützer in den Wendejahren 1989/-90