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9. Die Stellung und Verantwortung der Wehr ändert sich

 

In den ersten Nachkriegsjahren glich die Struktur der Freiwilligen Feuerwehr und auch die Leitung wieder den Formen aus den Jahren vor 1933. Von der zentralen Planung der Wirtschaft und der Gesellschaft in der sowjetischen Besatzungszone ab 1948 und dann in der DDR wurde auch der Brandschutz zunehmend betroffen. Gesetze und Verordnungen regelten dessen zentrale Unterstellung und die einheitliche Organisation. Berufsfeuerwehren wurden als "Kommandos F" Teil der Volkspolizei. Die Freiwilligen Feuerwehren als örtliche Brandschutzorgane unterstanden der fachlichen Anleitung und Aufsicht der Abteilung Feuerwehr in den Volkspolizei-Kreisämtern. Das dem Brandschutz dienende und bisher den Kommunen oder den Feuerwehren gehörende Eigentum wurde zum Volkseigentum erklärt. Als Aufgabe der Feuerwehren wurde der Schutz des Volkseigentums und des persönlichen Eigentums der Bürger bestimmt, als Hauptaufgabe jedoch der vorbeugende Brandschutz.

 

 

 

 

 

 

 

1963 erhielt die Freiwillige Feuerwehr die gesamte Technik und Ausrüstung des aufgelösten Kommandos Feuerwehr (Berufsfeuerwehr) übergeben. Seitdem gibt es nur den ehrenamtlichen Brandschutz in der Stadt.  Vorne Rechts: Wehrleiter Bruno Elmer

 

Die Voraussetzungen zur Wiederbegründung der traditionellen Feuerwehrverbände bzw. -vereine als Interessen und Fachvereinigungen waren unter diesen Bedingungen nicht gegeben. Nach Jahren des Nebeneinanderbestehens von Kommando und Freiwilliger Feuerwehr, in der die Rolle der Freiwilligen Feuerwehr in der Öffentlichkeit nicht so spürbar war, übernahm die Wehr der Stadt 1963 allein den Schutz vor Brandgefahren. In den Jahresberichten des Wehrleiters Bruno Elmer, an 1972 dann von Hans Fechner und ab 1978 von Karl-Heinz Köppen spiegelt sich das ständige Bemühen um die Erhöhung der Einsatzbereitschaft sowie die qualitative Verbesserung der Ausbildung und Schulung wider. Ein Novum in der Wehrgeschichte war die Aufnahme der ersten Frauen und Mädchen im Jahre 1966. Sie wurden als Löschgruppe ausgebildet und erhielten als Brandschutzgruppe staatlicherseits die Ermächtigung zu Brandschutzkontrollen in Betrieben und Wohnbereichen. Zur Erweiterung des Fahrzeugparks reichte die Fahrzeughalle von 1927 nicht mehr aus. Die Wehr übernahm nach Vereinbarung mit dem Rat der Stadt den Abriss einer Wohnungsruine aus dem Zweiten Weltkrieg. Für das Gewinnen de Ziegel und den Bau der 1972 fertig gestellten Garage auf dem Hof der FFw leisteten die Kameraden mehrere tausend Arbeitsstunden außerhalb des Dienstes.

 

Die örtliche Presse informierte die Einwohner besonders seit den sechziger Jahren über das Anliegen und die Bedeutung der Feuerwehr. (Artikel aus der "Neuruppiner Zeitung" vom 13.Februar 1965)

 

 

1. Der große Stadtbrand und das Feuerlöschwesen 2. Der Beginn der freiwilligen Brandbekämpfung
3. Die Turner-Feuerwehr bewährt sich 4. Das Wachstum der Stadt verlangt eine neue Feuerlöschorganisation
5. Die Feuerwehr fordert ein zeitgemäßes Gerätehaus 6. Motorkraft ersetzt den Pferdezug
7. Die Neuruppiner Wehr im Kriegseinsatz 8. Der Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg
9. Die Stellung und Verantwortung der Wehr ändert sich 10. Die Neuruppiner Wehr ist leistungsstark
11. Kameradschaft und Tradition prägen die Wehr 12. Die Neuruppiner Brandschützer in den Wendejahren 1989/-90